Berlin, 19.05.2014
Mit prominenter Unterstützung wurden heute am Rathaus Neukölln und auf dem Nollen-dorfplatz mit Kiss-Ins und Regenbogenkuchenanschnitten sichtbare Zeichen gegen die noch immer andauernde gesellschaftliche Ausgrenzung von LSBT* in Berlin, Deutschland und der Welt gesetzt. Allein in Berlin waren im letzten Jahr dem Anti-Gewalt-Projekt MANEO 290 neue Fälle mit homophoben und trans*phoben Zusammenhängen gemeldet worden. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie und Trans*phobie sprach sich in diesem Jahr auch Bündnispartner Hertha BSC in einer Stellungnahme deut-lich gegen jede Form der Diskriminierung aus: „Der Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, einer Be-hinderung, der Religion oder Weltanschauung, dem Alter oder eben auch der sexuellen Identität ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der sich Hertha BSC stellt“.
„Real stehen wir noch nicht dort, wo wir uns oft hin träumen“, so MANEO-Leiter Bastian Finke. Am Dienstag hatte MANEO Zahlen zu Übergriffen gegen LSBT* in Berlin aus 2013 veröffentlicht. Homophobie, Trans*phobie und Hassgewalt fordern Gesellschaften weltweit heraus. Denn noch immer werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität angegriffen, in zahlreichen Staaten verfolgt und mit dem Tode bedroht. Darauf will der Internationale Tag gegen Homophobie und Trans*phobie (17. Mai) weltweit aufmerksam machen.
Heute trafen sich zu Kiss-Ins und Regenbogenkuchenanschnitten etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Vor dem Rathaus Neukölln um 12 Uhr nahmen u.a. der Sozialstadtrat von Neukölln Bernd Szczepanski, Anja Kofbinger (MdA, Die Grünen), Christina Schwarzer (MdB, CDU), Hakan Tas (MdA, Die Linke), Jana Kruspe (SchwuSos), Vertreterinnen und Vertreter Neuköllner Projekte wie SchwuZ und Morus 14 und Mitglieder des Staatsministeriums für Tuntensicherheit teil. Stifter des Regenbogenkuchens war das Hotel „Tryp Berlin Mitte“, das durch Bastian Becker (General Manager) und Aaron Kehlert vertreten war.
Wenig später um 14 Uhr trafen sich viele weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Nollendorfplatz zum Regenbogenkuchenanschnitt und zum Kiss-In. Dabei waren die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg Angelika Schöttler, die Bezirksstadträtin Sibyll Klotz, Thomas Birk und Anja Kofbinger (MdA, Die Grünen), Stefan Evers (MdA, CDU), Tom Schreiber (MdA, SPD), Hakan Tas (Die Linken), die Künstlerin Gérôme Castell, die RBB-Moderatoren Christian Matthée und Harald Pignatelli und Mathias Steuckardt, CDU-Bezirksverordneter von Tempelhof-Schöneberg. Der Regenbogenkuchen war vom Unternehmen Caterings Best by Inter-Continental gestiftet worden, das mit Marc Matern (Caterings Best) und Holger Lehmann-Dannenberg (InterContinental Berlin) vertreten war.
„Besonders der Sport mit seiner Verankerung in der breiten Masse der Bevölkerung dient der Gesellschaft bei der Vermittlung von Fairness und Solidarität. Der Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen und sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, einer Behinderung, der Religion oder Weltanschauung, dem Alter oder eben auch der sexuellen Identität ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der sich Hertha BSC stellt. Der Hauptstadtklub setzte deshalb bereits in der Vergangenheit ein Ausrufezeichen gegen Diskriminierung und Homophobie! Zusammen mit MANEO und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin feierten 2014 zwei Socialspots zum Thema Homophobie und Fußball Premiere im Olympiastadion“, erklärte Hertha BSC anlässlich des Internationalen Tag gegen Homophobie und Trans*phobie. Hertha BSC ist seit 2013 Partner in dem von MANEO organisierten ‚Berliner Toleranzbündnis‘, dem über 130 Unternehmen und Events angehören
(http://www.herthabsc.de/de/intern/gegen-homophobie/page/5207--17--.html).
Der Zufall wollte es, dass am 17. Mai auch der SPD-Landespartei-tag im Hotel Estrel in Neukölln stattfand. Diese Gelegenheit nahm MANEO zum Anlass, dem Vorsitzenden der SPD in Berlin, Dr. Jan Stöß, und der Landesgeschäftsführenden der SPD, Kirstin Fussan, einen Regenbogenkuchen zu überreichen und zum Anschnitt zu bitten. Die Regenbogenkuchen wa-ren von Café Eckstein und vom Restaurant Sissi, beide liegen inmitten des Schöneberger Regenbogenkiezes, aus diesem Anlass MANEO gestiftet worden.
Zwischen dem 21. März (Internationaler Tag gegen Rassismus) und dem 17. Mai hatte MANEO 30 Aktionen und Veranstaltungen gemeinsam mit zahlreichen Bündnis-Partnern organisiert, um darüber zum Internationalen Tag gegen Homophobie und Trans*phobie zu mobilisieren. Hierzu zählte beispielsweise die gemeinsam mit „Schule ohne Rassismus“ veranstaltete Aktion „mit bunten Blumen für ein buntes Berlin“ am 21. März, Vorort-Veranstaltungen in 16 Berliner Clubs und Party-Locations, die Veröffentlichung des MANEO-Reports 2013 am 13.05.2014, 13 Regenbogenkuchenanschnitte an repräsentativen Orten in Berlin, z.B. in der Berliner Innensenatsverwaltung mit Staatssekretär Andreas Statzkowski, im Berliner Rathaus mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit, im Bundesfamilienministerium mit Bundesministerin Manuela Schwesig, in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Soziales mit Senatorin Dilek Kolat, im Berliner Abgeordnetenhaus mit Parlamentspräsident Ralf Wieland und im Berliner Polizeipräsidium mit dem Polizeipräsidenten Klaus Kandt sowie die Übergabe des MANEO-Reports 2013 an Vertreterinnen und Vertreter der im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien.
Um 23 Uhr stieg die Abschlussparty im Neuköllner SchwuZ. MANEO bedankten sich bei allen Sponsoren und Unterstützern von „Kiss Kiss Berlin 2014“, allen voran den Mitglieder des ‚Berliner Toleranzbündnisses‘, die Kuchen gebacken und gestiftet hatten, sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern von MANEO, die die siebenwöchige Kampagne tatkräftig unterstützt hatten. Bei dieser Gelegenheit wurde der letzte der 13 Regenbogenkuchen angeschnitten, der vom Restaurant MORE aus dem Schöneberger Regenbogenkiez MANEO gestiftet worden war.
MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, engagiert sich seit 24 Jahren in Berlin gegen Homophobie und Hassgewalt und für ein Klima gesellschaftlicher Vielfalt und Solidarität. Als Opferhilfeberatungsstelle unterstützt MANEO Menschen, die in Berlin unmittelbar Opfer von Gewaltstraftaten gegen die sexuelle Orientierung geworden sind. MANEO hat wiederholt mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen gesellschaftliche Solidarität mobilisiert und Zeichen gesetzt. Homophobie, Trans*phobie und Hassgewalt, jede Form vorurteilsmotivierter Gewalt, so wie auch Antisemitismus und Rassismus, haben keinen Platz in Berlin.
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