Berlin, 18.05.2015
Innerhalb von acht Wochen hat MANEO 40 Einzelaktionen und -veranstaltungen durchge-führt, mit denen das Berliner Anti-Gewalt-Projekt auf Homophobie, Trans*phobie, Rassis-mus, Antisemitismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aufmerksam gemacht hatte. Heute am 17. Mai beteiligten sich gut 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an drei von MANEO veranstalteten Kiss-Ins. Die Berliner Polizei meldete am heutigen Internationalen Tag gegen Homophobie und Trans*phobie eine weitere ho-mophob-motivierte Gewaltstraftat, die sich in Moabit ereignet hatte.
Die Kampagne hatte am 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, begonnen und endet heute am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Trans*phobie. Sie wurde aktiv vom ‚Berliner Toleranzbündnis‘ (BTB) unterstützt. Mit der Kampagne „Kiss Kiss Berlin“ wird jährlich für den Internationalen Tag gegen Homo- und Trans*phobie mobilisiert. Kiss Kiss Berlin betont das gemeinsame Engagement gegen Homo- und Trans*phobie, Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, gegen jede Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, sowie für Toleranz, Respekt und Vielfalt in Berlin, Deutschland und der Welt. „Die Resonanz auf unsere Kampagne war großartig. Wir haben unser Netzwerk erweitern und viele neue Bündnispartner für unser gemeinsames Anliegen gewinnen können“, so Bastian Finke, Leiter von MANEO.
In Kooperation mit der Berliner Landeskoordination von ‚Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage‘ und unterstützt durch Schülerinnen und Schüler des Max-Delbrück-Gymnasiums in Pankow wurden am 21. März am Nollendorfplatz 1.000 Tütchen mit Blumensamen an Bürgerinnen und Bürger verteilt und zwar unter dem Motto: „Bunte Blumen für ein buntes Berlin“. Mit der Aktion wurde über das Anliegen des Internationalen Tages gegen Rassismus informiert.
Zwischen dem 21. März und 17. Mai waren ehrenamtliche Mitarbeiter von MANEO nachts in zahlreichen Berliner Clubs unterwegs. Auf 12 Parties zeigten sie mit Infoaktionen Präsenz, leisteten Aufklärungsarbeit und informierten über Gewaltprävention und die Opferhilfeangebote von MANEO. Die teilnehmenden Veranstalterinnen und Veranstalter sammelten Spenden, die dem MANEO-Opferfonds und der Gewaltpräventionsarbeit von MANEO insgesamt zu Gute kommen. Mit den Aktionen erreichte MANEO etwa 2.000 Gäste der Veranstaltungen.
An 21 repräsentativen Orten wurden „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ angeschnitten. 55 Vereine, Organisationen und Einrichtungen waren in die Vorbereitungen eingebunden. Orte waren unter anderem: die Justizsenatsverwaltung, das Auswärtige Amt, das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, die Berliner Stadtreinigung, das Maxim-Gorki-Theater, ein Wohnheim für Flüchtlinge und Asylsuchende in Kreuzberg, das Berliner Rathaus, das Nachbarschaftsheim in Schöneberg mit dem Treffpunkt für arabische Frauen Al Nadi und dem Treffpunkt für türkische Frauen KIDÖB, der Segler-Club Gothia in Spandau, die Landespolizeischule Berlin, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die Stadtteilmütter Neukölln, das Schwule Museum, die Magnus-Hirschfeld-Stele, sowie Schulen in Falkenberg und Siemensstadt. Berliner Cafés, Restaurants und Hotels, mit aktiver Mitwirkung von der ‚Pink Pillow Collection‘ von Visit Berlin, allesamt Partner im ‚Berliner Toleranzbündnis‘, kreierten und stifteten die Kuchen. Mit den Kuchenanschnitten waren Begegnungen und Gespräche verbunden, die Vorurteile abbauen, gegenseitiges Verständnis schaffen, und weitere Kooperationen befördern. Etwa 800 Personen waren in die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen eingebunden.
Zu Kiss Kiss Berlin gehört die Übergabe des ‚MANEO-Reports‘ im Berliner Abgeordnetenhaus an die Vertreter der im Parlament vertretenen Fraktionen und an den Parlamentspräsidenten Ralf Wieland. Der Jahresbericht von MANEO dokumentiert die Tätigkeit des Berliner Anti-Gewalt-Projektes und legt eine Fallstatistik zu erfassten und ausgewerteten vorurteilsmotivierten Gewalttaten gegen LSBT*-Personen in Berlin vor. Der MANEO-Report enthält Beiträge der Berliner Polizei und Berliner Staatsanwaltschaft. Für das Jahr 2014 waren 225 neue Gewalttaten mit homophobem und trans*phobem Hintergrund in Berlin erfasst worden (siehe <media 984>www.maneo.de/fileadmin/user_upload/dateien/dokumentationen/MANEO-Report_2015.pdf</media>)
Kiss Kiss Berlin endete am 17. Mai mit zwei Kiss-Ins und einer Anschlussveranstaltung. Diese führt MANEO seit 2007 jedes Jahr durch. Und es sind immer andere Orte. So waren es u.a. der Kurt-Schumacher-Platz (Reinickendorf), Hermannplatz (Neukölln), Theodor-Heuss-Platz (Charlottenburg), Warschauer Brücke (Friedrichshain), Potsdamer Platz (Mitte), Frankfurter Tor (Lichtenberg), vor dem Rathaus Köpenick und vor dem Rathaus Spandau.
Es sind Orte, an denen es in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen Lesben, Schwule und Trans*personen gekommen war. Jedes Jahr werden dafür andere Orte ausgesucht. Diese Orte stehen stellvertretend für alle anderen Übergriffe, zu denen es im letzten Jahr gekommen war. Hier rufen wir in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft dazu auf, Liebe, Vielfalt und Toleranz zu achten und setzen mit einem Kuss ein sichtbares Zeichen.
Um 14.00 Uhr fand das erste Kiss-In auf dem Sparrplatz Ecke Burgsdorf-straße, im Wedding, statt, unterstützt durch den Berliner CSD. Der CSD Berlin e.V. forderte in seinem Redebeitrag eine verstärkte öffentliche Wahrneh-mung lesbenfeindlicher Gewalttaten. Die Erfassung lesbenfeindlicher Gewalttaten und die Opferhilfeangebote für Betroffene in Berlin seien nicht ausreichend, sie müssten verbessert und ausgebaut werden. Anschließend wurde ein Regenbogenkuchen angeschnitten, der vom Restaurant MORE gestiftet worden war.
Um 15.30 Uhr wurde das Kiss-In am Kottbusser Tor, in der Adalbertstraße, in Kreuzberg, fortgesetzt, unterstützt von Queer Amnesty International Berlin. Queeramnesty betonte die internationale Dimension von Homo- und Trans*phobie. Anhand von Beispielen schwerer Übergriffe in Griechenland, der Türkei und Kamerun wurde auf die Notwendigkeit internationaler Solidarisierung und Unterstützung aufmerksam gemacht. MANEO und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützt spontan eine Soliaktion von Queeramesty. Hier wurde ein weiterer Regenbogenkuchen angeschnitten, der vom Restaurant Sissi gestiftet worden war.
Um 17 Uhr fand der letzte „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“-Anschnitt am Nollendorfplatz statt, durchgeführt von der Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, und der MANEO-Beirätin Christa Arnet, musikalisch begleitet durch die ‚RosaCavaliere‘. An der Veranstaltung nahmen viele Vertreterinnen und Vertreter der Berliner Communities teil.
Der „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ für den letzten Anschnitt war vom Café Einstein gestiftet worden.
„Unbekannte flüchteten in der vergangenen Nacht in Moabit nach einer homophoben Beleidigung und einem anschließendem Raub. Bisherigen Erkenntnissen zufolge begaben sich zwei junge Männer gegen 1.40 Uhr von einer Feier in den Moabiter Stadtgarten in der Siemensstraße und trafen dort auf drei Männer. Das Trio soll die beiden 18-Jährigen zunächst homophob beschimpft und anschließend beraubt haben. Die Räuber schlugen ihre Opfer und flüchteten mit den Geldbörsen und Mobiltelefonen. Die Geschädigten erlitten Kopfverletzungen, die in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden mussten. Der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt Berlin führt die Ermittlungen.“ Quelle: Pressemeldungen der Polizei Berlin vom 17.05.2015.
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