Berlin, 12.05.2015
Montagmittag schnitt Polizeipräsident Klaus Kandt einen „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ an der Landespolizeischule Berlin an. Am späteren Nachmittag folgte eine Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit Anschnitt eines weiteren Kiss Kiss Berlin-Kuchens durch Pfarrer Martin Germer.
Polizeipräsident Klaus Kandt hieß die Gäste einer Diskussionsrunde an der Landespolizeischule willkommen, die anlässlich der Kampagne „Kiss Kiss Berlin“ veranstaltet worden war. Eingeladen waren 60 Polizeianwärterinnen und -anwärter aus zwei Klassenverbänden sowie MANEO-Beirätin Lala Süsskind, der Ansprechpartner für LSBTI bei der Berliner Polizei, Harald Kröger, der Ansprechpartner für LSBT* bei der Berliner Staatsanwaltschaft, Marcus Oswald, und MANEOProjektleiter Bastian Finke. Sie gaben Einblicke in die zivilgesellschaftliche und behördliche Arbeit gegen vorurteilsmotivierte Gewalt und diskutierten mit den angehenden Polizistinnen und Polizisten über deren Fragen zu politischen Hindernissen und zum Abbau gesellschaftlicher Vorurteile.
„Mein Dank gilt der Berliner Polizei für ihre Kontinuität, am Dialog und der Zusammenarbeit mit den LSBT*-Szenen in Berlin festzuhalten“, so Bastian Finke. Im Anschluss schnitt Klaus Kandt eine große Kiss Kiss Berlin – Regenbogen-Marzipantorte an, die vom Westin Grand Hotel Berlin an MANEO gestiftet worden war.
Siehe auch: www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.313049.php
In der Gedenkhalle im Alten Turm der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche schnitt Pfarrer Martin Germer gemeinsam mit dem Superintendenten des Kirchenkreises Charlottenburg, Pfarrer Carsten Bolz, einen weiteren Regenbogenkuchen an. Bolz überbrachte direkte Grüße von Pfarrerin Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin von Berlin.
Mit einer Ansprache und Fürbitte erinnerte Pfarrer Germer an das Stuttgarter Schuldbekenntnis, mit dem die nach dem Zweiten Weltkrieg neugebildete Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) erstmals eine Mitschuld evangelischer Christen an den Verbrechen des Nationalsozialismus bekannt hatte. Die Erklärung war vor 70 Jahren von den bekannten, evangelischen Theologen Hans Christian Asmussen, Otto Dibelius und Martin Niemöller, die bereits in der ‚Bekennenden Kirche‘ dem NS-Regime Widerstand geleistet hatten, verfasst worden. Das Schuldbekenntnis bot die Voraussetzung für die Versöhnung mit den christlichen Kirchen weltweit. Daran erinnerte Pfarrer Germer und bat in seiner Fürbitte für die Diskriminierung und Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität um Vergebung.
„Als Christ und als Pfarrer deiner Kirche belastet es mich, wie sehr Kirche und christlicher Glaube von Anfang an zur Diskriminierung und Verfolgung homosexueller Menschen beigetragen haben… Von den Opfern her gedacht, hat die Kirche wohl allen Grund, sich dir gegenüber schuldig zu bekennen. Und so möchte ich, als Glied deiner Kirche und als einer ihrer Pfarrer, dich heute um Vergebung bitten“, erklärte Pfarrer Martin Germer.
„Wir freuen uns, die Aktion mit Pfarrer Martin Germer an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche durchführen zu können, gerade auch vor dem Hintergrund der jüngsten Diskussion in der Synode der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz“, so Bastian Finke, Leiter von MANEO. Die Synode hat ihre Absicht erklärt, die Segnungshandlungen für gleichgeschlechtliche Paare den Trauungsgottesdiensten für Mann und Frau formal und juristisch gleichzustellen. Die Kirchenleitung wurde beauftragt, die Entscheidung, die im Frühjahr 2016 fallen soll, entsprechend vorzubereiten.
Der Regenbogenkuchen für den Anschnitt war MANEO vom art’otel berlin city center west gespendet worden. Dieser wurde anschließend an alle anwesenden Gäste und Besucher verteilt.
MANEO organisiert jährlich die Kampagne „Kiss Kiss Berlin“, die am 21. März (Internationaler Tag gegen Rassismus) beginnt und am 17. Mai (Internationaler Tag gegen Homophobie und Trans*phobie) endet. „Kiss Kiss Berlin“ wird von den Mitgliedern des ‚Berliner Toleranzbündnisses‘ (BTB) (www.berliner-toleranzbuendnis.de) unterstützt, die Aktion „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ insbesondere von der „Pink Pillow Collection“ von Visit Berlin. Zahlreiche Hotels haben Regenbogenkuchen gebacken und MANEO gestiftet.
Zwischen dem 04. und 17. Mai werden insgesamt 21 „Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen“ an repräsentativen Orten angeschnitten, u.a. im Auswärtigen Amt, im Berliner Abgeordnetenhaus, im Berliner Rathaus, in der Justizsenatsverwaltung, in der Landespolizeischule Berlin, im Rathaus Neukölln mit den Stadtteilmüttern, im Schwulen Museum, im Nachbarschaftsheim Schöneberg und im Wohnheim Zeughofstraße des Diakonischen Werkes, in dem Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylsuchende wohnen.
Jedes Jahr werden dafür andere Orte ausgewählt. Es sind Orte, an denen es in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen, Lesben, Schwule und Trans*personen gekommen war. Diese Orte stehen stellvertretend für alle anderen Übergriffe, zu denen es im letzten Jahr gekommen war.
Hier rufen wir in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft dazu auf, Liebe, Vielfalt und Toleranz zu achten und mit einem Kuss ein sichtbares Zeichen zu setzen:
Für Rückfragen:
Bastian Finke, Leiter von MANEO
Mail: news@maneo.de
Büro: Tel. 2175321
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