Gewaltprävention

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MANEO klärt über vorurteilsmotivierte Gewalt gegen Schwule, männliche Bisexuelle und MSM auf, informiert über Folgen und sensibilisiert über Risiken und Gefahren. MANEO weist auf Fälle vorurteilsmotivierter Gewalt gegen LSBTIQ+ hin und veröffentlicht jährlich einen MANEO-Report. MANEO richtet sich gegen eine Bagatellisierung von LSBTIQ+ feindlicher Gewalt – von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit insgesamt – weil vorurteilsmotivierte Gewalt Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft und Ordnung gefährden. MANEO bindet in seine gewaltpräventive und emanzipatorische Aufklärungsarbeit Netzwerke und Bündnisse mit ein, auch Unternehmen, Verbände und öffentliche Einrichtungen. Denn die Bekämpfung von LSBTIQ+ feindlicher Gewalt muss als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung erkannt und angenommen werden.

Die Gewaltpräventionsarbeit von MANEO setzt sich aus aufsuchender Vorortarbeit,
Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärungsarbeit und Vernetzungsarbeit zusammen. Zur aufsuchenden Vorort-Arbeit zählt, dass unsere Mitarbeiter die Diversität unserer Szenen erkennen und regelmäßig Szeneorte aufsuchen, z.B. Bars, Clubs, Szene-Events und Cruising-Orte, um dort mit Nutzerinnen und Gästen ins Gespräch zu kommen und Informationsmaterial zu verteilen. Zur Öffentlichkeitsarbeit zählt, dass wir regelmäßig Informationsmaterial entwickeln, z.B. Printmaterial, u.a. Flyer und Poster, Postings für Soziale Medien, für unseren MANEO-Newsletter, der zurzeit vier bis sechs Mal im Jahr erscheint, oder für unsere Homepage, die wir regelmäßig weiterentwickeln. Zur Öffentlichkeitsarbeit zählt außerdem, dass wir im Rahmen unserer Ressourcen Anfragen von Medienvertreterinnen beantworten, für Interviews zur Verfügung stehen und mindestens einmal im Jahr eine Pressekonferenz organisieren, auf der wir unseren aktuellen MANEO-Report vorstellen.

Zur Aufklärungsarbeit zählt, dass wir öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen organisieren, beispielsweise MANEO-Soireen. Dazu zählt außerdem, dass wir Aufklärungsveranstaltungen an Schulen oder mit Studentinnen durchführen. Und schließlich zählt dazu unsere Vernetzungsarbeit. Einerseits partizipieren wir in verschiedenen Netzwerkrunden und Arbeitskreisen, d.h. wir sind Teil eines von anderen Stellen organisierten Netzwerkes mit regelmäßigen Treffen und Sitzungen, andererseits organisieren wir eigene Vernetzungsrunden und fachbezogenen Austausch. Zu unserer Vernetzungsarbeit gehörte bisher auch ein regelmäßiger Dialog mit Vertreterinnen der Berliner Strafverfolgungsbehörden, d.h. Polizei und Staatsanwaltschaft, unter Einbeziehung der Berliner Innensenatsverwaltung, ebenso ein regelmäßiger Austausch von anonymisierten Eckinformationen über LSBTIQ+ feindliche Übergriffe in Berlin zwischen der Berliner Polizei und MANEO. Dieser Austausch hatte über 25 Jahre hinweg zu einer Stärkung gewaltpräventiver Arbeit hinsichtlich LSBTIQ+ feindlicher Übergriffe in Berlin beigetragen. Mit einer 2021 von der Berliner Generalstaatsanwaltschaft verfügten „Austauschsperre“ aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken kam dann dieser Austausch zum Erliegen. Damit wurde nicht nur ein 25 Jahre lang unbeanstandetes und für Berlin sehr erfolgreich durchgeführtes „Leuchtturm“- Format abgeschafft. Bedroht ist damit auch die bisherige Gewaltpräventionsarbeit in Berlin, weil geeignete Maßnahmen nicht mehr auf der Grundlage transparenter Zahlen gemeinsam entwickelt werden können.

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