Am 15. Juni fand wieder der Marzahn-Pride statt. Der Demonstrationszug zog durch die Poelchaustraße, Allee der Kosmonauten, Raoul-Wallenberg-Straße und endete am Victor-Klemperer-Platz, wo im Anschluss ein Straßenfest organisiert wurde. Mitarbeiter von MANEO waren mit einem Info-Stand vor Ort präsent und berieten interessierte Gäste. Themen waren u.a. die Aktivitäten von MANEO in Marzahn und Neuhohenschönhausen, die MANEO-Außenkontaktstellen sowie gewaltpräventive Informationen. Wir warben auch um ehrenamtliche Mitarbeit für MANEO. Unter den Gästen an unserem Stand: Cansel Kiziltepe (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskiminierung (re. im Bild) und Wiebke Neumann (SPD) MdA (li. im Bild), mit Nico, ehrenamtlicher Mitarbeiter von MANEO.
News-Ticker
Nach Kuss im Volkspark Friedrichshain angegriffen
Am 08.06., gegen 20 Uhr, wurde ein schwules Paar (25, 29) nach einem Kuss im Volkspark Friedrichshain körperlich angegriffen. Die Betroffenen saßen auf einer Wiese. Als das schwule Paar begann sich zu küssen, kamen drei Männer von einer in der Nähe sich aufhaltenden Familiengruppe auf die Betroffenen zu und forderten sie auf, das Küssen vor ihren Frauen und Kindern zu unterlassen und hierzu eine andere Örtlichkeit aufzusuchen. Zeugenaussagen zufolge schlug und trat das Trio anschließend auf die beiden sitzenden Männer ein und versuchte sie vom Ort wegzuschubsen. Als es dem Paar gelang, sich aus der Situation zu retten und Zuflucht bei einer anderen Personengruppe zu finden, sollen die drei Angreifer zu ihrer Familie zurückgekehrt sein. Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO.
MANEO+ -Newsletter #48 ist erschienen
Aus dem Aktuellen Newsletter:
- MANEO-Report 2023: Erneute Zunahme der Zahlen
- ‚Easter Berlin‘: Gewaltprävention im Regenbogenkiez
- Holocaust-Gedenktag: Gedenken am Gleis 17
- Kiss Kiss Berlin: alle Aktionen 2024
- Tolerantia Awards 2022+2023: Preisverleihung in Berlin
Schwulenfeindliche Beleidigung Karl-Marx-Str. Ecke Boddinstraße
05.06.24, Berlin-Neukölln: Am gestrigen Abend wurde ein 24-jähriger Mann von einem 45-jährigen Mann auf dem Gehweg der Karl-Marx-Straße Ecke Boddinstraße schwulenfeindlich beleidigt. Nachdem der 24-jährige Betroffene daraufhin auch mit einer Beleidigung geantwortet hatte, schlug ihm der 45-jährige Mann mit der Hand ins Gesicht. Die alarmierten Polizeikräfte brachten den 45-Jährigen zur Personalienfeststellung auf eine Polizeidienststelle, wo sich dann herausstellte, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorliegt. Er wurde daraufhin zur Justizvollzuganstalt Moabit verbracht und den Justizvollzugskräfte übergeben. Bitte meldet Gewalt gegen LSBTIQ auch bei MANEO: www.maneo.de
Übergabe des MANEO-Report 2023 an die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhaus
Berlin, 29.05.24: Am heutigen Tag setzte MANEO mit der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeld ein weiteres Zeichen für Toleranz und Vielfalt und gegen LSBTIQ+-feindliche Gewalt im Berliner Abgeordnetenhaus. Anlass war die Übergabe des MANEO-Reports 2023 sowie der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Queerphobie (IDAHOBIT+). Ein “Kiss Kiss Berlin Regenbogenkuchen” wurde angeschnitten und der MANEO-Report an die Parlamentspräsidentin und an Vertreter*innen des Abgeordnetenhauses übergeben. Mit dabei waren der Bürgermeister und Finanzsenator Stefan Evers, die Staatssekretäre für Inneres Christian Hochgrebe (SPD), Max Landero, für Integration, Antidiskriminierung und Vielfalt (SPD) und für Bauen, Alexander Slotty (CDU). Außerdem dabei waren die Fraktionsvorsitzenden Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen) und Carsten Schatz (Linkspartei), ebenso die ‚queer‘-politischen Sprecherin der SPD-Fraktion Wiebke Neumann und von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Laura Neugebauer und Sebastian Walther und die CDU-Abgeordneten Sandra Khalatbari, Katharina Senge, Dennis Haustein und Olaf Schenk. Anwesend war auch MANEO-Beiratsmitglied Lala Süsskind und vielen weiteren Unterstützerinnen. Für den fantastischen Kuchen bedankt sich MANEO bei seinem Sponsor Hotel The Westin Grand Berlin. Der Projektleiter von MANEO Bastian Finke betonte in seiner Rede, dass alle Übergriffe mit erheblichen Belastungen für Betroffene einhergehen. Belastend sind ebenso Übergriffe gegen LSBTIQ+-Einrichtungen, weil davon viele engagierte Menschen betroffen sind. Im letzten Jahr verzeichnete hier MANEO besonders viele Übergriffe. Deshalb müssen LSBTIQ+ Einrichtungen besser geschützt werden. Er hob die Rolle der Zivilcourage hervor und forderte die Menschen auf, nicht wegzusehen, sondern hinzuschauen, das soziale Umfeld zu informieren, Übergriffe zu melden, sich als Zeugen anzubieten und vor allem solidarisch zu sein.
Zum Abschluss Luftballonaktion und Regenbogenkuchen auf dem Boddinplatz
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans*- und Queerphobie (IDAHOBIT+) #IDAHOBIT setzte MANEO ein weiteres Zeichen gegen Hass und Gewalt, für Liebe und Akzeptanz in Neukölln. Im Rahmen der Wahrnehmungskampagne KissKissBerlin stiftete das Sana Berlin Hotel einen zauberhaften Kuchen. Diesen schnitten wir gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister von Neukölln Martin Hikel, dem Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, der Bezirksstadträtin Sarah Nagel, Mitgliedern der BVV Neukölln, der Jugendamtsleiterin Katrin Dettmer, MdA Ferat Koçak und Vertreterinnen zahlreicher Projekte aus der Region wie MaDonna Mädchenkult.Ur, Schilleria, Morus 14, Qube, Stadtteilmütter, Mine, SchwuZ u.a. aus dem Neuköllner Netzwerk gegen LSBTIQ+ -Feindlichkeit an. Mit dabei auch Vertreter*inner der Polizei Berlin. Über 100 Menschen waren gekommen und mit ihnen zusammen ließen wir 99 Luftballons in den Himmel steigen. Danke an alle für das gemeinsame starke und solidarische Zeichen.
Zum Foto:
„Im Bild (v.l.n.r.): Bastian Finke (Leiter von MANEO) und Martin Hikel (Bezirksbürgermeister von Neukölln).“
17. Mai: Aktion gegen LSBTIQ+ -Feindlichkeit am Nollendorfplatz
Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans*- und Queerphobie (IDAHOBIT+) traf sich MANEO mit vielen Unterstützerinnen aus der Community, Politik und Zivilgesellschaft im Herzen des Regenbogenkiezes am Nollendorfplatz. Gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Jörn Oltmann, dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt, dem Botschafter der Republik Malta Dr. Giovanni Xuereb und den MANEO-Beiratsmitgliedern Christa Arnet und Seyran Ateș haben wir heute Nachmittag einen “Kiss Kiss Berlin – Regenbogenkuchen” angeschnitten. Danke an das Hotel Berlin Berlin, das uns den Regenbogenkuchen gestiftet hatte. Außerdem setzten wir mit einer Luftballon-Aktion ein Zeichen gegen LSBTIQ+ -Feindlichkeit, in Berlin, Deutschland, Europa, weltweit. Danke an die 100 Unterstützerinnen, die sich an unserer Aktion beteiligt hatten.
Zum Foto:
„Im Bild (v.l.n.r.): Dominique Vockeradt (Hotel Berlin Berlin), Seyran Ateş (MANEO-Beiratsmitglied), Dr. Vanni Xereb (Botschafter von Malta), Bastian Finke (Leiter von MANEO), Jörn Oltmann (Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg), Matthias Steuckardt (Bezirksstadtrat und stellv. Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg), Christa Arnet (MANEO-Beiratsmitglied)“
Grußwort MANEO-Report 2023
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von Maneo, liebe Vertreterinnen und Vertreter der LSBTIQ-Community in unserer Stadt, Berlin ist eine bunte und vielfältige Stadt und gilt zu Recht als weltoffene Regenbogenhauptstadt. Das zeigt sich nicht nur am Internationalen Tag gegen
Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie.
Wo viel buntes Licht ist, ist leider oft auch Schatten. Maneo leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag, um diesen Schatten zu durchdringen. Eine Arbeit, deren Relevanz leider zunimmt. Ob Hassparolen im Internet oder Gewalt gegen Menschen: Wir erleben eine zunehmende Verrohung in unserer Gesellschaft. Besonders betroffen sind queere Menschen, die Angriffe auf sie nehmen zu. Auch und vor allem in der Regenbogenhauptstadt. Das belegt der MANEO-Report.
Laut Staatsanwaltschaft hat sich die Zahl der Angriffe innerhalb von vier Jahren fast verdoppelt. Wie tolerant und wie queerfreundlich ist Berlin? Die traurige Wahrheit: Nicht überall in der Stadt können Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen sichtbar und präsent sein, ohne Ausgrenzung, Diskriminierung oder sogar Gewalt zu befürchten. Queerfeindliche Hasskriminalität hat in Berlin nichts zu suchen. Jeder Angriff – egal ob verbal oder körperlich – ist einer zu viel. Als Abgeordnetenhaus von Berlin wollen wir nicht wegsehen, wenn homo-, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen beleidigt oder angegriffen werden. Unsere Maxime muss lauten: Niemand soll sich zurückziehen müssen, weil ein geouteter Alltag in der Stadt zu gefährlich ist. Queere Menschen müssen sich überall zeigen dürfen. In Berlin darf das nicht gefährlich, sondern muss selbstverständlich sein.
Maneo setzt sich kreativ und engagiert für gesellschaftliche Toleranz und Vielfalt ein und dient als erste Anlaufstelle für Menschen, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit erfahren haben. Dafür danke ich Ihnen im Namen des gesamten Abgeordnetenhauses.
Grußword des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner
anlässlich des Internationen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie (IDAHOBIT)
am 17. Mai 2024
Man kann es sich eigentlich kaum vorstellen: Erst 34 Jahre ist es am 17. Mai her, dass die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten strich. Im selben Jahr gründete sich in Berlin das schwule Anti-Gewalt-Projekt MANEO – als Reaktion auf eine wachsende Zahl homophober Übergriffe in der Stadt. Und man darf auch nicht vergessen: 1990 war der diskriminierende Strafrechtsparagraf 175 noch immer nicht komplett abgeschafft, es gab weder ein Antidiskriminierungs- noch ein Lebenspartnerschaftsgesetz, von der Ehe für alle ganz zu schweigen. Seither hat der Kampf um Anerkennung und Gleichstellung große Fortschritte gebracht. Und auch das gesellschaftliche Klima ist sehr viel offener und liberaler geworden, besonders hier in Berlin.
Doch bei aller Freude über das Erreichte: Es ist nicht genug. Sonst müssten wir den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*phobie am 17. Mai nicht mehr begehen. Und sonst wäre auch MANEO überflüssig. Das ist es aber leider nicht – im Gegenteil. Denn noch immer sind Homo- und Transphobie auch in unserem freien, weltoffenen Berlin ein Problem. Noch immer werden queere Menschen auch bei uns diskriminiert, beleidigt und körperlich angegriffen. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Gerade in einer Zeit, in der Populisten Ressentiments gegen Minderheiten schüren, wird entschlossenes Vorgehen gegen Ausgrenzung mehr denn je gebraucht.
Berlin gilt heute als die Regenbogenhauptstadt Europas. Aber das ist auch ein Anspruch, dem wir immer wieder aufs Neue gerecht werden müssen. Lassen Sie uns gemeinsam weiterhin alles dafür tun, dass queere Lebensweisen in unserer Stadt genauso frei, offen und selbstverständlich gelebt werden können wie jede andere auch – am 17. Mai und an jedem anderen Tag!
Ich danke allen, die sich in diesem Sinne engagieren – heute vor allem MANEO sowie den vielen anderen Akteuren und Organisationen, die sich tagtäglich für Vielfalt, Akzeptanz und ein gutes Miteinander in unserem Berlin starkmachen. Die alljährliche Kampagne „Kiss Kiss Berlin“ ist ein herausragendes Berliner Beispiel für dieses Engagement. Herzlichen Dank heute besonders auch dafür!
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin, Foto © Christian Plambeck
Trans*feindlicher Übergriff in der Skalitzer Straße
15.05.24, Berlin-Kreuzberg: Gestern Abend wurden zwei Personen in Kreuzberg transphob beleidigt und angegriffen. Gegen 22 Uhr standen die Betroffenen (22 und 23 Jahre alt) an einer Kasse eines Supermarktes in der Skalitzer Straße und hörten, wie sich zwei Männer in der Warteschlange transfeindlich in ihre Richtung äußerten. Nachdem die Betroffenen den Supermarkt verlassen hatten, wurden sie von den Männern verfolgt und kurz darauf von ihnen mit einer Flasche und einer Eispackung beworfen und erneut transphob beleidigt. Dadurch wurde die 22-Jährige am Arm und am Oberkörper verletzt. Die beiden Freundinnen begaben sich unmittelbar danach zur Polizeiwache am Kottbusser Tor. Durch alarmierte Rettungskräfte wurde die 22-Jährige ambulant behandelt.